Bischof Johannes Baptist Zwerger

Wien Museum, Inventarnummer W 7351

Johannes Baptist Zwerger wurde zu Alltrei in Südtirol am 23. Juni 1824 als Sohn eines Bauern geboren. (Er hatte zu Brixen studiert und war ein Schüler des berühmten Gelehrten und Deutschordenspriesters P. Paul Riegler gewesen. Die höhere Ausbildung wurde Zwerger im WeItpriester-Bildungsinstitut St. Augustin in Wien zuteil. Sodann diente er seiner Heimatdiözese Trient als Professor und kam nachher als kaiserlicher HofkapIan und Spiritual von St. Augustin nach Wien.

1863 Domherr zu Trient geworden, rückte er ebendort 1867 zum Domdechant vor. Auf Vorschlag des Trienter Oberhirten v.Riccabona wurde Zwerger auf den bischöflichen Stuhl von Seckau berufen. Er empfing am 13. Oktober 1867 zu Salzburg die Bischofsweihe und hielt am 10. November seinen feierlichen Einzug in den Grazer Dom.

In dieser Zeit rüsteten die liberalen Kreise mit Unterstützung der jüdisch-freimaurerischen Presse zu neuem Kampfe gegen die Kirche. Mit apostolischem Eifer übernahm daher  Zwerger sein schweres Amt und predigte so oft, daß er sich nach kurzer Zeit  ein Halsleiden zuzog, welches ihm einen neuntägigen, im Schlosse Seggau verbrachten unfreiwilligen Urlaub eintrug — den einzigen während seiner fünfundzwanzig jährigen Regierung! Er sorgte unermüdlich besonders für die weiblichen Klostergründungen in der Diözese und förderte die Errichtung katholischer Vereine. 1869 nahm er am Vatikanischen Konzile teil.

1875 regte er den Bau der Herz-Jesu-Kirche — seines Lieblingswerkes — an, deren Einweihung er am 5. Juni 1891 vollziehen konnte.

Auch die St.Vinzenz-Kirche zu Eggenberg hat Bischof Zwerger als Urheber. 1883 veranlasste er die Beuroner Benediktiner, das verödete Stift Seckau neu zu besiedeln. Die vielfachen Verdienste Zwergers fanden Anerkennung durch die Ernennung zum Geheimrat, durch die Verleihung des Ritterkreuzes I. Klasse des Eisernen Kronenordens und des Großkreuzes des österreichischen Franz-Josef-Ordens.

Acht Monate nach der festlichen Feier des fünfundzwanzigjährigen Bischofsjubiläums mußte Johannes das Krankenlager aufsuchen, von dem ihn der Tod am 14. August 1893 erlöste.

Ein herrliches Denkmal schmückt sein Grab in der Krypta der Herz-Jesu-Kirche.

 

aus: Bildnisse der Bischöfe von Seckau (Verlag Styria 1931)

* 23. Juni 1824 in Altrei (Südtirol)

† 14. August 1893 in Graz

1867-1893 Fürstbischof von Seckau